Verein Tierheimat Thüringen

 

PS, ES – Was bedeutet das alles?
Eigentlich ganz einfach PS, heißt Pflegestelle. Hier werden die Hunde solange aufgenommen bis sie ein Zuhause für immer finden.
ES heißt Endstelle, also das Zuhause welches den Hund adoptiert.
Direkte Adoption oder Adoption von einer PS?
Beiden Varianten einen Hund zu adoptieren haben ihre Vor- und Nachteile.
Adoptiert ihr einen Hund aus einer PS, könnt ihr den Hund persönlich kennenlernen, die PS kann den Hund meist charakterlich genauer einschätzen und mit dem Training beginnen. Leider ist die Auswahl der Hunde in den PS sehr begrenzt, hier müsst ihr oft länger warten bis ein passender Hund für euch in einer PS einen Platz findet. Die Hunde bauen in den ersten Tagen eine starke Bindung mit der PS auf und müssen nach der Adoption einen weiteren Umzug verarbeiten.
Bei einer direkten Adoption können wir gemeinsam aus einer größeren Anzahl von Hunden den passenden Hund auswählen. Im Shelter kann auch die Verträglichkeit mit Katzen getestet werden. Der Hund lernt gleich ein Leben in seiner „ Für-immer-Familie“ kennen und muss nicht den Verlust seines PS-Platzes verarbeiten. Ihr könnt den Hund gleich nach euren Vorstellungen erziehen. Leider könnt ihr bei einer direkten Adoption den Hund nicht live sehen.

Woher kommen unsere Schützlinge?
Der Großteil unserer Hunde stammt aus Rumänien. Hier arbeiten wir mit einer jungen Tierärztin (Amon Vet Care) zusammen, diese nimmt Strassenhunde auf und versorgt sie.
Auch unterstützen wir Ioana Gheorghian (eine private Tierschützerin) bei der Vermittlung ihrer Pflegehunde.
Wir sind die deutschen Ansprechpartner des „Sadies Stray Dog Rescue –Shelters“.
https://www.sadiesstraydogrescue.com/
Desweiteren nehmen auch Hunde aus der Region auf, die durch verschiedene Umstände ihr Zuhause verlieren (z.B. Krankheit, Trennung oder Überforderung der Besitzer)

Warum ein Hund von der Tierheimat Thüringen?
Wir sind ein gemeinnütziger Verein und alle unsere Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
Gemeinnützigkeit anerkannt durch: Finanzamt Gotha
Eintragung im Vereinsregister: VR 120757
Wir arbeiten nach dem Paragrafen 11 des Tierschutzgesetzes.
Unsere Hunde aus Rumänien reisen mit dem entsprechenden „Traces“-Papieren, EU-Pass und allen geforderten Impfungen.
Wir stehen im Kontakt mit dem Veterinärämtern und unsere PS werden regelmäßig durch diese kontrolliert.

Welche Vorrausetzungen braucht ihr um eine Hund zu adoptieren?
Einen Hund zu adoptieren bedeutet Arbeit, Geduld, Zeit, Toleranz und Herz.
Du musst mind. 18 Jahre alt sein und mit Vor-/Nachkontrollen einverstanden sein.
Es gibt von uns keine pauschalen Voraussetzungen. Eher müssen die Gegebenheiten zum Hund passen.
Wir vermitteln Hunde auch an Anfänger, wenn es der Charakter des Hundes zulässt und eine Hundeschule besucht wird. Auch vermitteln wir Hunde in Wohnungen. Hier spielt die Größe der Wohnung und die Etage (mit oder ohne Aufzug) eine Rolle. Zum Beispiel, muss ein großer Hund die Stufen auch noch im Alter oder bei Krankheit bewältigen können. Ggf. muss die Genehmigung des Vermieters vorliegen.
Ihr müsst auch finanziell in der Lage sein die anfallenden Kosten (Futter, Tierarzt, Versicherung usw.) abzudecken.
Es ist kein Problem, wenn ihr am Tag mehrere Stunden außerhaus seid, solang der Hund genug Auslastung bekommt, ordnungsgemäß untergebracht ist und ggf. durch eine andere Person die Möglichkeit bekommt sein Geschäft zu verrichten.
Für uns ist es am wichtigsten, dass Hund und Adoptant zusammen passen.
Jeder Hund hat andere Ansprüche in der Auslastung, Erziehung usw.
Wir entscheiden immer zum Wohle des Tieres.

Hunde und Kinder
Für viele ist es selbstverständlich, für andere Neuland. Eigentlich gewöhnt man eher die Kinder an den Hund, als den Hund an die Kinder. Wichtigste Regel, Hund und Kind nicht alleine lassen.
Nehmt euch die Zeit einzuschätzen ob euer Kind mit einen Hund umgehen kann.

Wie beginnt man den Adoptionsprozess?
Bitte klärt vor einer Anfrage einige Fragen mit euch selbst und/oder in der Familie ab.
Habt ihr genug Zeit für einen Hund? Wie weit reicht eurer Wissen um einen Hund zu erziehen? Passt der Hund in den nächsten Jahren noch in euer Leben? Welcher Hund würde zu euch passen?
Dann findet ihr auf unserer Webseite die Selbstauskunft
https://www.tier-heimat.de/selbstauskunft/
Hier könnt ihr euch direkt für einen bestimmten Hund bewerben oder ihr könnt uns angeben was für einen Hund ihr sucht.
Hier gibt es viele Fragen, die ihr beantworten müsst. Bitte beantwortet diese nach bestem Gewissen.
Ist die Selbstauskunft für einen bestimmten Hund in einer PS, dann leiten wir diese an die PS weiter. Die PS meldet sich bei euch und macht ein Treffen zum kennenlernen aus.
Ist die Selbstauskunft für einen Hund, der noch im Ausland ist oder keinen bestimmten Hund, dann meldet sich ein Vereinsmitglied bei euch.
Wir bitten euch immer nach dem Kennenlernen eines Hundes oder dem Vorgespräch mindestens eine Nacht über eure Entscheidung zu schlafen.
Es ist möglich einen Hund in der PS mehrere male zu besuchen. Leider können wir euch keinen Hund auf langen Zeitraum reservieren.
Ihr könnt keine Hunde von uns als Geschenk für eine andere Person bekommen.

Vorkontrolle und Nachkontrolle? Ach du meine Güte!
Bevor ein Hund bei euch einzieht findet eine Vorkontrolle statt. Diese kann von einem Vereinsmitglied der Tierheimat Thüringen oder eine Mitglied eines befreundeten Vereins durchgeführt werden.
Hier gucken wir nicht, wie sauber eure Fenster sind oder ob ihr genug Nudeln im Schrank habt. Es geht darum, uns einen Eindruck von dem potenziellen neunen Zuhause des Hundes zumachen. Passen die Gegebenheiten zum Hund? Auch lernt man sich so persönlich kennen und kann weitere Fragen abklären.
Durch die Nachkontrollen versichern wir uns, dass der Hund gut in der Familie aufgenommen wurde und es keine Probleme gibt bzw. an diesen gearbeitet wird.
Auch können wir bei der Vorkontrolle verschieden Veränderungen verlangen und nach einiger Zeit die Umsetzung kontrollieren. Zum Beispiel: Sicherung des Pooles oder das Anbringen eines höheren Zaunes. Meist freuen wir uns aber einfach unsere Schützlinge glücklich im neuen Zuhause zu sehen.

Einzug des Hundes
Nachdem all diese Schritte erledigt sind kann der Hund bei euch einziehen. Ihr geht mit dem Vereinsmitglied den Schutzvertrag durch und unterschreibt diesen.
Wenige Pflegestellen sind nicht befugt Verträge zu unterzeichnen. Hier bekommt ihr den Vertag per Mail und müsst diesen VOR der Abholung des Hundes
unterschrieben an den Verein senden. Bitte sprecht auch vorher ab ob ihr die Schutzgebühr bar oder per Überweisung sendet.
Bringt zur Abholung des Hundes folgende Sachen mit:
– Personalausweis/Reisepass
– Halsband
– Leine (mit zwei Haken)
– Geschirr ( wir empfehlen ein Sicherheistgeschirr ,kein Norwegergeschirr)
– Sicherung für das Auto (Box, Anschnaller usw.)
– Decken/ Unterlage für das Auto
Sollte der Hund von uns als ängstlich beschrieben werden, dann muss ein Sicherheistgeschirr und eine doppelte Sicherung mitgebracht werden.
Wir haben in unserer Spendenbox Geschirre, Halsbänder und Co, die man gegen eine Geldspende bekommen kann. Bitte sprecht dieses vorher mit uns ab.
Wenn ihr neue Sachen kauft, lasst die Preisschilder an den Sachen, so könnt ihr diese umtauschen wenn sie nicht passen.
Bei einer direkten Adoption planen wir die Ankunft des Hundes gemeinsam mit euch. Die Hunde kommen meist am Wochenende an. Leider wissen wir nicht wann. Für die Abholung solltet ihr euch genug Zeit einplanen (Samstag und Sonntag). Ihr bekommt von uns so schnell wie möglich Infos über die Ankunft der Hunde.
Häufig kommen die Hunde in Ilmenau an oder werden von uns abgeholt und dann nach Ilmenau gebracht.

Was braucht ihre alles für einen neuen Hund?
– Hundebett
– Näpfe
– Leine, Halsband, Geschirr
– Futter ( gern vorab mit der PS absprechen)
– Spielzeug
– Leckerlies
– Bürsten
– wir empfehlen eine Hundebox
– Hundeshampoo
– Zecken/Flohmittel

Auf was müsst ihr gefasst sein wenn ein Hund einzieht?
Man muss sich auf jeden Fall im Klaren darüber sein, dass es sich um Tiere handelt, die oftmals Schlimmes erlebt haben. Also rechnet nicht immer mit einem „pflegeleichten“ Hund.
Die Hunde kennen meist noch nicht viel. Sie sind nicht Stubenrein, kennen kein Laufen an der Leine und weiteres. Oft sind die Hunde auch zu Beginn ängstlich und
brauchen Zeit sich an alles zu gewöhnen. Bitte plant mit ein, dass die Hunde es nicht gewohnt sind in einer Wohnung alleine zu bleiben. Vielen Hunden fällt es schwer sich an der Leine zu lösen.
Es ist viel Geduld und Einfühlungsvermögen von euch gefordert.
Welpen müssen öfters Urin und Kot absetzen. Junge Hunde, in den Zahnwechseln, neigen dazu verstärkt Gegenstände anzukauen.
Ihr könnt nie zu 100% alle Erfolge, die die Pflegestelle erzieht hat übernehmen. Sollte der Hund dort super alleine bleiben, müsst ihr dies im neuen Zuhause trotzdem neu üben.
Jeder Hund hat das potenzial ein tolles Familienmitglied zu werden.

Schutzgebühr – Tiere gibt es nicht geschenkt
Die Schutzgebühr, wie der Name es schon sagt, dient dem Schutz des Tieres.
Gibt es ein Tier umsonst, dann wird es meist schnell und ohne Überlegung angeschafft und umso schneller wieder abgegeben, wenn das Interesse nachlässt, der Urlaub bevor steht oder es nicht „ funktioniert“.
Die Gebühr dient auch dazu unlauteren Absichten vorzubeugen. Leider gibt es viele Leute, die mit dem Weiterverkauf von kostenlosen Tieren Gewinn machen wollen.
Wir können durch die Schutzgebühr einen Teil der Kosten für die Hunde abdecken(impfen, chipen, tierärztlichen Versorgung, ggf. kastrieren, Futter usw.)
Diese Kosten können wir nur zum Teil abdecken und sind somit auf Spenden angewiesen.

Kosten, die ihr einplanen müsst
Die Kosten für einen Hund werden meist unterschätzt.
Hundefutter ist eine monatliche Ausgabe die ihr fest einplanen könnt. Oft sieht man in den Discountern 15 Kilo Säcke für wenig Geld. Warum sich hier nicht bedienen?
Ganz einfach, dass Futter ist meist nicht gut. Getreide, Zucker, Farbstoffe usw. gehören in kein gutes Hundefutter. Ein gutes Hundefutter sollte einen hohen Fleischanteil haben und wenige andere Zusätze. Achtet darauf was euer neues Familienmitglied benötigt. Es gibt für jede Größe und Alter das passende Futter.
In Thüringen seid ihr verpflichtet eine Hundehaftpflicht abzuschließen. Beachtet hier, dass euer Hund auch im Freilauf und bei der Betreuung von Dritten versichert ist.
Tierartzkosten können ungeplant auftreten, auch in höheren Summen. Hier hat man auch die Möglichkeit einer OP-Versicherung.
Die Erstausstattung eines Hundes kann auch schnell in den dreistelligen Bereich rutschen.

Wie sollten die ersten Tage ablaufen?
Besonders nach der direkten Adoption, brauchen die Hunde ein paar Tage um anzukommen. Nutzt die Zeit um Vertrauen aufzubauen.
Plant im Voraus welche Regeln im neuen Zuhause gelten und setzt diese durch. Ein Hund versteht nicht warum er gestern auf das Sofa durfte und heute nicht.
Plant Zeit für die Gassirunden ein, da die Hunde dies nicht gewöhnt sind und erst kennen lernen müssen. Meist hilft es, mit einem selbstsicheren Hund an der Seite des Neulings. Wir haben viele gute Erfahrungen mit einem Boxentraining gemacht. Unsicheren Hunden gibt dies einen Rückzugsort.
Am wichtigsten ist es auf die ausreichende Sicherung zu achten. Die Hunde haben noch keine Bindung mit euch aufgebaut. Die meisten Hunde kennen ein Leben auf der Straße und lassen sich nicht ohne weiteres einfangen.

Wir bleiben dein Ansprechpartner
Nicht nur während des Adoptionsprozesses und der Probezeit sind wir für dich da. Wir freuen uns auch nach Jahren noch Bilder und Updates unserer ehemaligen Schützlinge zu bekommen.
Wenn Fragen und Probleme auftreten, versuchen wir immer zu helfen.
Bitte bedenke, dass wir alle ehrenamtlich Arbeiten. Heißt, wir haben alle einen Job, Familie und andere Verpflichtungen. Bitte kontaktiere uns am besten per Mail, Facebook, Instagram oder WhatsApp. Habe Verständnis, dass eine Antwort auch mal länger dauern kann. Wir sind auch nur Menschen und leider können auch Nachrichten um Trubel untergehen, dann erinnere uns nochmal an dein Anliegen.

Du bist bereit einen Hund zu adoptieren?
Dann füll bitte den Fragebogen aus und sende ihn uns zu.
Wir bitten dich an dieser Stelle darum, dir der Verantwortung als Hundehalter bewusst zu sein und nicht leichtfertig ein Lebewesen zu dir zu holen.